In meinem letzten Beitrag habe ich beschrieben, wie man die Memory-Konfiguration einer Zone im laufenden Betrieb veraendert. Die naheliegende Frage ist natuerlich, ob das auch mit einer eventuellen CPU-Begrenzung funktioniert. Die Antwort lautet natuerlich “Ja”.
Manch einer wird sich fragen, warum das ueberhaupt notwendig ist, kann man Zonen doch bspw. mit dem Fair-Share Scheduler ganz hervoragend mit CPU versorgen und gleichzeitig unter Kontrolle halten. Es gibt jedoch auch Gruende, Zonen mit exklusiven CPUs auszustatten – Lizenzierung oder SLAs, die eine eher physische Partitionierung der Resourcen vorschreiben. In solchen Faellen werden Zonen mit einer festen Anzahl von CPUs (oder vielmehr Strands) konfiguiert. Und dann kann es natuerlich auch wuenschenswert sein, diese Konfiguration zu aendern, ohne die Zone dabei zu booten. Wie das geht, soll hier beschrieben werden.
Grundsaetzlich gibt es zwei Moeglichkeiten, eine Zone mit einer festen Anzahl von CPUs zu betreiben. Die klassische ist ein Resource Pool mit einem dazu gehoerenden Prozessorset, an den die Zone gebunden wird. Eleganter geht das mit der Einstellung “dedicated-cpu” direkt in der Zonenkonfiguration. In diesem zweiten Fall wird beim Start der Zone ein temporaerer Pool angelegt. D.h. in beiden Faellen ist die Umsetzung die gleiche. Und damit ist auch klar, wie die Loesung in beiden Faellen aussieht: Die Konfiguration des Pools wird geaendert. In der klassischen Variante ist diese Aenderung persistent. In der zweiten Variante muss zusaetzlich die Konfiguration der Zone angepasst werden, damit die neue Anzahl von CPUs auch nach einem Zonen-Neustart erhalten bleibt.
Wird eine Zone mit “dedicated-cpu” konfiguriert, wird beim Start der Zone ein temporaerer Pool angelegt. Dieser, und auch das dazu gehoerende Prozessorset, heisst idR. SUNWtmp_<zonenname>. Das weitere Vorgehen ist damit fuer beide Faelle gleich:
Nehmen wir an, unsere Zone heisst orazone und hat derzeit 1 CPU. Sie soll auf 2 CPUs erweitert werden. Die aktuelle Pool-Konfiguration sieht wie folgt aus:
root@benjaminchen:~# pooladm
system default
stringsystem.comment
intsystem.version 1
booleansystem.bind-default true
stringsystem.poold.objectives wt-load
pool pool_default
intpool.sys_id 0
booleanpool.active true
booleanpool.default true
intpool.importance 1
stringpool.comment
psetpset_default
pool SUNWtmp_orazone
intpool.sys_id 5
booleanpool.active true
booleanpool.default false
intpool.importance 1
stringpool.comment
booleanpool.temporary true
psetSUNWtmp_orazone
pset pset_default
intpset.sys_id -1
booleanpset.default true
uintpset.min 1
uintpset.max 65536
stringpset.units population
uintpset.load 687
uintpset.size 3
stringpset.comment
cpu
intcpu.sys_id 1
stringcpu.comment
stringcpu.status on-line
cpu
intcpu.sys_id 3
stringcpu.comment
stringcpu.status on-line
cpu
intcpu.sys_id 2
stringcpu.comment
stringcpu.status on-line
pset SUNWtmp_orazone
intpset.sys_id 2
booleanpset.default false
uintpset.min 1
uintpset.max 1
stringpset.units population
uintpset.load 478
uintpset.size 1
stringpset.comment
booleanpset.temporary true
cpu
intcpu.sys_id 0
stringcpu.comment
stringcpu.status on-line
Wir sehen in der Definition von pset SUNWtmp_orazone, dass CPU #0 diesem zugeordnet ist. Um den Pool um CPU #1 zu erweitern, sind folgende Kommandos notwendig:
root@benjaminchen:~# poolcfg -dc 'modify pset SUNWtmp_orapset \
(uint pset.max=2)'
root@benjaminchen:~# poolcfg -dc 'transfer to pset \
orapset (cpu 1)'
Um umgekehrt diese CPU wieder aus dem Pool zu entfernen, diese Kommandos:
root@benjaminchen:~# poolcfg -dc 'transfer to pset pset_default \
(cpu 1)'
root@benjaminchen:~# poolcfg -dc 'modify pset SUNWtmp_orapset \
(uint pset.max=1)'
Nun bleibt nur noch, die korrekte Anzahl von CPUs fuer den naechsten Zonen-Neustart in die Zonenkonfiguration einzutragen.
Fuer den Fall eines eigenen Pools fuer die Zone (klassische Variante) ist in diesem Verfahren lediglich der entsprechende Poolname zu verwenden.
Literatur:
- Solaris Admin Guide – Resource Pools
http://docs.oracle.com/cd/E19683-01/817-1592/rmpool-1/index.html
